Am 16. und 17. November 2017 findet an der Technischen Universität Berlin die Jubiläumstagung der Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung (GWTF e.V.) statt:
Die sozialwissenschaftliche Wissenschafts- und Technikforschung ist mit dem Programm angetreten, den genuin sozialen Charakter der Produktion von Erkenntnis und technischer Funktionalität empirisch zu zeigen. Am Beginn waren zwei Zugangsweisen leitend: sowohl Laborstudien als auch Technikgeneseforschung haben sich auf die Rekonstruktion von sozialen Konstruktions- und Aushandlungsprozessen auf der Mikroebene konzentriert. In Erweiterung dieses Programms sollte der konstitutive Einfluss von Technik auf der Organisations- und Gesellschaftsebene herausgearbeitet werden, sowie die Verschiebungen im Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft.
Zur Programmatik der Wissenschafts- und Technikforschung gehörte von Beginn an auch, die genannten Thematiken aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu erschließen. Die Gründung der GWTF Mitte der 1980er Jahre trug diesem Umstand Rechnung und die jährlichen Tagungen der GWTF sollten in diesem Themenfeld einen Raum für Austausch und Diskussion schaffen. Seither hat sich, nicht zuletzt durch das starke Wachstum der internationalen Science and Technology Studies (STS), eine fast schon unübersichtliche Vielzahl von forschungsleitenden Grundannahmen, Themenstellungen, empirischen Gegenständen und methodischen Vorgehensweisen herausgebildet.
Wir wollen den Anlass des 30-jährigen Jubiläums der ersten Jahrestagung der Gesellschaft für Wissenschafts- und Technikforschung für den Versuch nutzen, eine Bilanz dieses Weges im Sinne einer Standortbestimmung und eines Ausblickes zu wagen. Damit wollen wir einerseits die Gelegenheit schaffen, die sehr unterschiedlichen Einschätzungen über den Weg der Wissenschafts- und Technikforschung bzw. der STS miteinander ins Gespräch zu bringen. Hat dieser Weg zu einer verstörenden Unübersichtlichkeit des Feldes geführt, oder handelt es sich um einen ganz normalen Diversifizierungsvorgang? Und andererseits wollen wir den Raum bieten für die Vorstellung und Diskussion vielversprechender neuerer Ansätze und Entwicklungen. Welche dieser neueren Ansätze haben das Potential, über die Behandlung von hochspeziellen Fragen und Fällen hinaus zur Entwicklung des gesamten Feldes der Wissenschafts- und Technikforschung beizutragen?
[…]
Zu resümierenden Beiträge einer großen Bandbreite von Themenstellungen wird eingeladen.
Einreichungen sind bis zum 31.07.2017 möglich.
Mehr Informationen können dem vollständigen Call for Papers (PDF) entnommen werden.