Am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld findet vom 22.–23. März 2018 die Tagung „Kriminologie des Visuellen. Ordnungen des Sehens und der Sichtbarkeit im Kontext von Kriminalitätskontrolle und Sicherheitspolitiken“ statt:
Visualität ist ein immanenter Bestandteil der öffentlichen Verhandlung von Kriminalität und ihrer Kontrolle ebenso wie des Kontrollapparates selbst. Mit (Re-)Präsentationen der Kriminalität und der Kontrolle wird ein Wahrheitsanspruch verbunden und zugleich auf eine exemplarische Verdeutlichung hingewiesen. Sie sind das Ergebnis einer selektiven Sichtbarmachung und einer produktiven Komposition, über die sie einen sozialen Sinn von dem erzeugen, was Kriminalität und Kriminalitätskontrolle sein und was oder wer als Gefahr wahrgenommen werden soll. Visualisierungen stecken Normalität ab, sie produzieren aber auch Feindbilder genauso wie Identifizierungen sowie affektive und moralische Überzeugungen. Trotz dieser Bedeutung und Allgegenwart der Visualität findet Forschung und theoretischer Diskurs nur marginal und disziplinär getrennt statt. Diesem Manko will diese Arbeitsgemeinschaft begegnen und einen Dialog der Disziplinen, die an kriminologischen Fragestellungen interessiert sind, über die Landesgrenzen hinweg initiieren und eine Vernetzung befördern, um langfristig ein neues Forschungsfeld zu etablieren.
Anmeldungen sind über das Tagungsbüro möglich. Mehr Informationen finden Sie in der vollständigen Ankündigung.