Die Zeitschrift für Qualitative Forschung schreibt ein Schwerpunktheft zum Thema “Normativität in der qualitativen Forschung” aus.
Fragen der Normativität, der Werte, Moral und Ethik werden in der Sozialforschung in jüngster Zeit wieder verstärkt aufgeworfen und verschärft diskutiert. Sei es, dass ganze Forschungsstränge wie die Gender Studies mit ihren konstruktivistischen Gesellschaftsbegriffen zu Zielscheiben von Fundamentalkritik werden, oder dass der qualitativen Sozialforschung insgesamt fehlende Replizierbarkeit oder gar mangelnde Evidenzbasierheit ihrer Zugänge, Einsichten und Schlüsse vorgehalten wird. So sehen sich aktuell weite Kreise der Geistes- und Sozialwissenschaften wissenschafts- und forschungspolitisch herausgefordert, die gesellschaftliche Relevanz und Akzeptanz ihrer Theorie- und Forschungsarbeit neu zu reflektieren und erneut zu legitimieren. Zwar werden die Reflexionen und Legitimationen noch vornehmlich von jenseits der Grenzen des eigenen Paradigmas angeregt und angestoßen. Doch die Entwicklungen machen es – wieder einmal – notwendig, den Stellenwert der eigenen theoretischen Positionen und die Geltung der eigenen methodischen Zugänge in Prozessen der Selbstver(un-)gewisserung aufzuwerfen und zur Diskussion zu stellen.
Weiter Informationen finden sich im Call for Papers. Bewerbungsschluss ist der 01.04.2019.