— Call for Papers —
Aktuelle Perspektiven der Wissenschafts– und Technikforschung
Frühjahrstagung der Sektion Wissenschafts– und Technikforschung der DGS 04.05. und 05.05.2023,
TU Dortmund
Die deutschsprachige Wissenschafts– und Technikforschung ist methodisch und thematisch breit aufgestellt. Ihre Themenfelder reichen von der Untersuchung natur–, geistes– und sozialwissenschaftlicher Wissensproduktion, ihrer Organisation an Hochschulen wie auch ihrer Beeinflussung durch Wissenschaftspolitik und ihres Transfers durch Wissenschaftskommunikation über Fragen der Innovationsforschung und Technikfolgenabschätzung bis hin zu der Analyse von Mensch–Technik–Interaktionen (u.a. in Bereichen wie Robotik und KI). Die Wissenschafts– und Technikforschung widmet sich in ihrer Breite den sozialen, organisationalen, politischen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen durch die fortschreitende digitale Transformation und der damit einhergehende Datafizierung‚ Plattformisierung und Automatisierung von Entscheidungsprozessen in Wissenschaft, Technik und Gesellschaft. Zudem findet die soziologische Wissenschafts– und Technikforschung angesichts ihrer thematischen Vielfalt in weiteren Sektionen der DGS produktive Anknüpfungspunkte, so etwa in der Organisations–, Professions–, Wirtschafts–, Geschlechter– und Kultursoziologie oder der soziologischen Theorie. Themen wie die Untersuchung von Wissensbeständen und Praktiken der Wissensproduktion und –kommunikation, die Analyse von Macht– und Herrschaftsverhältnissen bzw. Inklusions– und Exklusionsdynamiken und die soziomaterielle Hervorbringung von Information und Expertise sowie ihre Nutzung in und durch Organisationen bilden wichtige Schnittmengen.
Mit der Frühjahrstagung 2023 möchten wir vor diesem Hintergrund zu einer gemeinsamen Standortbestimmung der Sektion und ihrer Forschungsfelder einladen. Im Mittelpunkt soll dabei die Diskussion aktueller Forschungsperspektiven stehen:
- Welche Fragen und Probleme, welche methodischen Zugänge, welche Theorien und Konzepte
bestimmen gegenwärtig die soziologische Wissenschafts– und Technikforschung? - Welche Perspektiven und Themen verbinden die verschiedenen Forschungsströmungen innerhalb des Faches, wo liegen spezifische Schwerpunkte?
- Welche Bezüge weist die Forschungsagenda der deutschsprachigen Wissenschafts– und Technikforschung zu internationalen Forschungskontexten auf?
- Wo liegen wichtige Bezugspunkte zu angrenzenden Disziplinen und Fächern – wie etwa der Wissenschafts– und Technikgeschichte oder –politk, der Geographie oder Anthropologie?
- Und: Wo liegen bis dato zentrale Forschungslücken?
Über eine Kartierung der Forschungsfelder hinaus möchten wir überdies zu einer Reflexion des gesellschaftlichen Standortes und Beitrags der Wissenschafts– und Technikforschung einladen:
- Wie verhält sich die Wissenschafts– und Technikforschung zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie den diversen ökologischen Krisen, der COVID–19–Pandemie oder der vielfach ausgerufenen »Krise der Faktizität«?
- Welche Bedeutung haben Fragen von »Responsible Research and Innovation« für die Sektion?
- Welche Rolle kann die Wissenschafts– und Technikforschung in Diskussionen um die hochschulpolitischen Rahmenbedingungen von Wissenschaft einnehmen?
- Und schließlich: Vor welchen methodologischen und theoretischen Herausforderungen steht die Wissenschafts– und Technikforschung selbst?
Über den gemeinsamen Austausch zu diesen und angrenzenden Fragen hinaus will die Frühjahrstagung unserer Sektion dazu beitragen, wichtige aktuelle und zukünftige Forschungsthemen zu identifizieren, thematische Kernthemen der Sektion zu stärken und wechselseitige Vernetzungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Wir freuen uns auf die Zusendung Ihrer Abstracts (max. 2500 Zeichen) bis zum 15.02.2023 an Julia Schubert (schubert@uni–speyer.de) und Jan–Felix Schrape (jan–felix.schrape@sowi.uni–stuttgart.de) für den Vorstand der Sektion Wissenschafts– und Technikforschung.
Der vollständige CfP ist hier zu finden.