Für die Fachsitzung “Ordering Mobilities – zur Planung, Steuerung und Unterhaltung von Mobilitäten in interdisziplinärer Perspektive” (Deutschen Kongress für Geographie 2019, 25. – 30. September 2019 in Kiel) werden Beiträge eingeladen.
Der ‚mobilities turn‘ in den Sozialwissenschaften (Sheller & Urry 2006) hat auch die Humangeographie sowie zahlreiche ihrer Subdisziplinen maßgeblich beeinflusst. „Mobilität“ gilt inzwischen als ein Grundkonzept humangeographischer Forschung (Kwan & Schwanen 2016) und fungiert gleichzeitig als Bindeglied zu Nachbardisziplinen wie Sozial-, Planungs- und Kulturwissenschaften. Demnach sind mobile Vergesellschaftungsformen wie etwa globale Handels- und Arbeitsbeziehungen, un-/freiwillige Migration und regionale Pendlerverflechtungen ebenso relevant wie räumlich fixierte Organisationsformen wie etwa Städte und Nationalstaaten.
Die hier vorgeschlagene Fachsitzung nimmt die Sicherstellung, Steuerung und Anpassung dieser vielfältigen Mobilitätsformen in den Blick. Unser Mobilitätsbegriff ist weit gefasst und bezieht globale Logistik ebenso ein wie städtisches Verkehrsmanagement. Dabei gilt unser Interesse den Prozessen von Planung, Governance und (politischer) Entscheidungsfindung, den Verhältnissen von Macht und Materialität sowie den Bemühungen um Instandhaltung und Reparatur (Denis & Pontille 2015), die mit der Ermöglichung und Verhinderung von Mobilität einhergehen. Welche Bewegungs- und Transportvorgänge werden dabei privilegiert, welche blockiert oder verlangsamt? Mit welchen soziomateriellen Arrangements soll ein reibungsloser Waren- und Personentransport garantiert werden? Inwieweit geht erhöhte Mobilität mit der Herausbildung neuer Grenzen, Verschleiß und Immobilitäten einher (Hannam et al. 2006)? Welche Mensch-Technik-Verhältnisse entstehen inmitten von politischer Willensbildung, historischen Pfadabhängigkeiten und algorithmisierten Abläufen?
Die Einreichungsfrist ist der 25.01.2019. Weitere Informationen finden sich im vollständigen Call.