Call for Papers
Pandemic Science: Forschung und Lehre in der digitalisierten Arbeitsorganisation
Ad hoc Gruppe (109), Maria Keil & Tim Sawert, Freie Universität Berlin
Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS)
23.-25.08.2021, Wirtschaftsuniversität Wien
Im Frühjahr 2020 wurden Gesellschaften und deren Ökonomien weltweit hart von der COVID-19 Pandemie getroffen: Arbeitnehmer*innen waren gezwungen, von zu Hause aus zu arbeiten, Schulen und Kindergärten wurden geschlossen und es wurden Maßnahmen in Kraft gesetzt, die soziale Kontakte einschränkten. Das Interesse der Medienöffentlichkeit an wissenschaftlichen Analysen, vor allem aus der Epidemiologie und Virologie, aber auch aus der Ökonomie und den Sozialwissenschaften, nahm rasant zu. Gleichzeitig wurde die wissenschaftliche Arbeit und Lehre durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ebenso beeinträchtigt, wie andere Berufsfelder. Die Besonderheit der Pluralitätwissenschaftlicher Forschungs-und Lehrformen, ebenso wie die große Statusdiversität innerhalb von Hochschulen, die von verbeamteten Professor*innen bis kurzfristig befristet Beschäftigten reicht, macht unsererAnsicht nach die Wissenschaft selbst zu einem wichtigen Untersuchungsobjekt. Entsprechend möchten wir in unserer Ad-hoc-Gruppe Beiträge zusammenführen, die sich mit einem oder mehreren der nachfolgenden Themen befassen:
1. Wie adaptionsfähig sind wissenschaftliche Forschung und Lehre im Krisenmodus? Und was sind Strategien zur Bewältigung der neuen Herausforderungen?
2. Wie wirkt sich der plötzliche Digitalisierungsschub auf die Organisation von Forschung und Lehre aus?
3. Welche Risiken und Chancen ergeben sich für die Forschung, auch hinsichtlich bestimmter Forschungsbereiche und -methoden in Anbetracht der Kontakt-und Bewegungsbeschränkungen?
4. Welche Möglichkeiten eröffnen sich einerseits, welche Fallstricke zeigen sich andererseits in der Lehre, insbesondere hinsichtlich der sozialen Diversität der Studierendenschaft?
5. Welche Erkenntnisse lassen sich zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ziehen und welche Auswirkungen hat die Pandemie für wissenschaftliche Erwerbsverläufe?
6. Wie wirken sich prekäre Arbeitsverhältnisse auf die wissenschaftliche Produktivität während der Coronakrise aus?
Mit dem Call for Papers werden Beiträge zu den oben genannten und möglichen weiteren Punkten gesucht, die das Thema aus einer soziologischen, erziehungswissenschaftlich-didaktischen oder einer interdisziplinären Perspektive adressieren. Es ist angedacht, ausgehend von den eingereichten Skizzen einen Sammelband zu dem Thema zu beantragen. Bitte schicken Sie Ihre Abstracts (maximal 2.400 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis zum 15.04.2021 an m.keil@fu-berlin.de.