Methoden spielen in der Technikfolgenabschätzung (TA) eine zentrale Rolle. Wissen über Folgen und Risiken von Technik muss generiert, diskutiert, bewertet und vermittelt werden. Die Konferenz am 4. Juni in Wien fragt u.a., wie neue Methoden die Ergebnisfindung beeinflussen und welche Standards es zukünftig geben soll.
Häufig wird argumentiert, TA sei ein inter- bzw. transdisziplinäres Forschungsfeld und die jeweiligen Methoden würden daher aus den einzelnen Quelldisziplinen in die TA übernommen. Dem gegenüber steht das Argument, dass TA bereits über einen eigenen Methodenkanon verfügt, der es erlaubt, problemorientiertes Wissen transparent und wissenschaftlich fundiert zu erzeugen und aufzubereiten.
TA greift jedenfalls auf eine Vielzahl von wissensgenerierenden, kollaborativen und interventionistischen Methoden zurück. Es kommen aber auch ständig neue hinzu: Mehrstufige Beteiligungsverfahren liefern Szenarien für die Zukunft, neue Techniktrends werden KI-unterstützt untersucht, qualitative Ansätze mit Lebenszyklusanalysen verknüpft, technische Entwicklungsoptionen in Reallaboren erprobt und Technikzukünfte mit Computermodellen modelliert. Neue Ansätze zeigen sich auch in der Vermittlung von TA-relevantem Wissen in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Politikberatung.
- Gibt es typische TA-Methoden – und wenn ja, wodurch zeichnen sie sich aus?
- Wo liegen die Grenzen und Risiken der Anwendung von Künstlicher Intelligenz als Werkzeug für TA?
- Welche Methoden haben sich als produktiv, robust und wirksam erwiesen, welche wurden bisher vernachlässigt?
- Lassen sich Methoden aus wissenschaftlichen Disziplinen direkt in die TA übertragen?
- Welche Qualitätskriterien gelten für Methoden in der TA?
- Welche Herausforderungen gibt es in Bezug auf die Qualifizierung und Weiterbildung von TA-Praktiker:innen?
- Welche Bedeutung haben die eingesetzten Methoden für die verschiedenen Funktionen von TA?
- Gibt es Methoden, die nur für bestimmte Themenfelder – wie Digitalisierung, Energiewende, Künstliche Intelligenz, Nanotechnologie, Robotik – oder für bestimmte gesellschaftliche Normen und Werte – wie Privatheit, Sicherheit, Gerechtigkeit oder Inklusion – bevorzugt werden? Und wenn Ja, welche, in welcher Forschungsphase und warum?
Informationen
Abstracts im Umfang von max. 300 Wörtern können bis zum 8. März 2024 an tamail @ oeaw.ac.at gesendet werden.
Neben wissenschaftlichen Beiträgen laden wir sie ein, für die TA24 auch interaktive und praxisorientierte Themen und Formate einzureichen. Abstracts in English are welcome.
Den vollständigen Call finden sie hier.