Der Workshop „Körper, Kategorisierungen und Rechte: zu biologischen Formen politischer Subjektivität“ findet im Rahmen der Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde 2017 in Berlin vom 4.–7. Oktober 2017 statt:
Was haben genetische Tests, Affirmative Action, Pflegestufen und Altersbestimmungen bei AsylbewerberInnen gemeinsam? Die Teilhabe an Rechten und Ressourcen wird hier “aus dem Körper heraus” begründet. Narrative und Zugehörigkeiten werden über bestimmte “biologische” Eigenschaften unter Beweis gestellt.
Wie Wissenschaft (z. B. Genetik, forensische Anthropologie, Biologie), Medizin oder staatliche Institutionen bestimmte Körper performieren, die Ein- und Ausschlüsse, Zugehörigkeiten, Ansprüche sowie die Teilhabe an Rechten und Ressourcen nach sich ziehen, steht im Mittelpunkt dieses Workshops. Wie vollzieht sich die Artikulation von Differenzkategorien wie Geschlecht, Alter, Rasse und anderen als “biologisch” charakterisierten Subjektivierungskategorien in konkreten Praktiken? Wie erfolgt die Herstellung von “Wahrheiten aus Körpern”, und welche Subjektpositionen entstehen durch diese? Welche Infrastrukturen und transnationalen Zirkulationen stabilisieren dieses aus den Körpern heraus begründete Wissen?
Vor dem Hintergrund von Diskussionen um biosocialities, politische Subjektivitäten und Konzepte des “multiplen Körpers” laden wir dazu ein, zu diskutieren, welche “Wahrheiten”, welche “Körper” und welche Subjektivitäten in Kategorisierungspraktiken und Anerkennungsinfrastrukturen hergestellt werden. Theoretische und empirisch ethnographische Vorträge sind eingeladen, folgende und andere Fragen zu adressieren: Welche Rolle spielen Körper in Praktiken der Herstellung von politischer Subjektivität? Wie werden in diesen Praktiken Evidenz und Objektivität hergestellt? Was genau unterscheidet körperliche von sprachlichen Narrativen in bestimmten Praktiken? Wie werden Körper geformt und verändert, um bestimmte Rechte einzufordern?
Schicken Sie bitte sowohl einen Text mit maximal 1.200 Zeichen (inkl. Leerzeichen) als auch eine Kurzversion von nicht mehr als 300 Zeichen (inkl. Leerzeichen) direkt an die Workshop-Leiterinnen. Deadline: 15. Februar 2017.
Workshop-Organisatorinnen:
- Sabine Netz (Freie Universität Berlin), sabine.netz@fu-berlin.de
- Sarah Lempp (Freie Universität Berlin), sarah.lempp@fu-berlin.de
- Dr. Kristine Krause (Universität Amsterdam), k.krause@uva.nl