Veranstaltung: Frühjahrstagung des Leopoldina-Zentrums für Wissenschaftsforschung (ZfW) (11.-12.4.2019, Halle/Saale)

Die Tagung zum Thema „Wissenschaft in der Verlässlichkeitsfalle? Praktiken der Konstruktion von Relevanz und Neutralität” findet am 11. und 12. April 2019 am Leopoldina-ZfW im Lesesaal, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale) statt.

In Zeiten starker Verunsicherung über den Stellenwert des Wahrheitsgehalts von Aussagen tritt die Frage nach der Verlässlichkeit wissenschaftlichen Wissens in den Vordergrund. Wann und wie wird wissenschaftliches Wissen überhaupt mit konkurrierenden Wissensbeständen verglichen und bewertet? Was sind die Standards der Verlässlichkeit? Was bedeutet dies wiederum für die übergreifende Verlässlichkeit von Wissen und seine Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit?

Ob sie als distanziert, wertfrei, moralisch oder flexibel gelten – den Wissenschaften wird abverlangt, für gesellschaftliche Probleme zwar hochgradig relevante Lösungen anzubieten, sich gleichzeitig aber nicht von gesellschaftlichen Interessen einseitig beeinflussen zu lassen. Dieser „Spagat” wird durch differenzierte Praktiken der Konstruktion von Relevanz und Neutralität geleistet. Dies gilt für technische Kontexte ebenso wie für wissenschaftliche Politikberatung. Der meist in der Öffentlichkeit zum Tragen gebrachte Maßstab der Glaubwürdigkeit betrifft vor allem die Unabhängigkeit von Expertinnen und Experten. Dieses Wechselspiel von Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit ist eine zentrale Fragestellung der Tagung.

Die Veranstaltung steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Böschen (Aachen), Prof. Dr. Alfred Nordmann (Darmstadt) und Prof. Dr. Carsten Reinhardt ML (Bielefeld).

Das gesamte Programm und weitere Informationen findet sich unter https://www.leopoldina.org/verlaesslichkeit. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.