Call for Papers: Zweisprachige (d/e) Arbeitstagung „Soziale Welten, Arenen und Situationsanalysen: Theoretische Debatten und forschungspraktische Erfahrungen“ am 6. und 7. April 2022, online

Call for Papers für die zweisprachige (d/e) Arbeitstagung „Soziale Welten, Arenen und Situationsanalysen: Theoretische Debatten und forschungspraktische Erfahrungen“ am 6. und 7. April 2022, online

Die Arbeitstagung zielt darauf ab, einen Raum für Debatten zur Theorie sozialer Welten und Arenen zu eröffnen und forschungspraktische Erfahrungen aus der situationsanalytischen Arbeit zusammenzutragen. Folgende Fragen können dabei unter anderem auftauchen:

  • Für welche empirischen Phänomene ist die Theorie sozialer Welten und Arenen geeignet?
    Welchen Nutzen kann sie für die Analyse nicht berufsförmig organisierter Kollektive bilden?
    Welche Bedeutung kann sie etwa für die Erforschung sozialer Bewegungen erlangen?
  • Wie viel empirische Analyse ist notwendig, um ein Phänomen als soziale Welt definieren zu
    können? Wie ist das Verhältnis von theoretischen Vorannahmen und empirischer Erarbeitung
    zu verstehen, wenn die Theorie sozialer Welten eher als “sensibilisierendes” denn als
    “definitives” Konzept (BLUMER 1954) gelten soll?
  • Welche Vorzüge, aber auch welche Herausforderungen, bringt die empirische Analyse sozialer
    Welten und Arenen mit sich?
  • Wie kann das Verhältnis sozialer Welten zu anderen sozialen Gebilden empirisch und
    konzeptionell gefasst werden?
  • An welche theoretischen Bestände ist sie anschlussfähig, und wo liegen sinnvolle
    Erweiterungen (z.B. subjektivierungstheoretische)? Wie ist die Theorie sozialer Welten und
    Arenen etwa im Lichte praxistheoretischer Debatten zu verstehen? Wie im Lichte
    posthumanistischer Ansätze? Wie ist das Verhältnis zu ethnomethodologischen und anderen
    interaktionstheoretischen Perspektiven?
  • Inwiefern schaffen Grundannahmen wie die der Relationalität Anschlüsse an weitere Theorien?
    Wie lässt sich dadurch z.B. das Verhältnis von Situations- und Raumbegriff präzisieren?
  • Inwiefern wird situationsanalytisches Arbeiten durch die Situierung in spezifischen
    Debattenkontexten geprägt, wie zum Beispiel dem deutschsprachigen und seiner Betonung
    hermeneutischer Auslegungstraditionen?
  • Wie wird Kollektivität in der Theorie sozialer Welten konzeptualisiert? Welche Bedeutung
    spielen dabei Objekte und Materialitäten (etwa konzipiert als ‚boundary objects‘ oder ‚boundary
    infrastructures‘)? Welcher Begriff von Öffentlichkeit entsteht dadurch?
  • Worin ähnelt und wodurch unterscheidet sie sich von anderen sozialtheoretischen Vorschlägen
    zur Analyse spätmoderner Gesellschaften, etwa dem Bourdieuschen Feldbegriff oder dem
    Konzept der Assemblages?

Diese nicht erschöpfende Liste von Fragen soll zu einer theoretischen, empiriebasierten und methodologischen Auseinandersetzung mit sozialen Welten, Arenen und Situationsanalysen einladen. Auf der Basis von Arbeitspapieren der Vortragenden treten wir in einen Austausch, identifizieren gemeinsame Themen und Anschlüsse und streben die Herausgabe einer gemeinsamen Publikation an. Willkommen sind Beitragsvorschläge aus verschiedenen Disziplinen, die sich mit diesen und weiteren Fragen zu sozialen Welten, Arenen und Situationsanalysen befassen.


Zeitplanung/Fristen:

Die Tagung wird vom Arbeitsbereich Qualitative Methoden und Interpretative Sozialforschung des Methodenzentrums der Universität Tübingen veranstaltet und findet online am 06.04.2022 (9-15 Uhr CEST) und am 07.04.2022 (9-12 Uhr CEST) statt.

Deadline für Work-in-Progress-Papiere: 15.03.2022.

Abstracts im Umfang von 1000 Wörtern können bis zum 30.10.2021 eingereicht werden über: methodendozentur@esit.uni-tuebingen.de. Auch bei Fragen können Sie sich gern hierüber melden.

Den vollständigen Call finden Sie hier: Call-for-papers_Soziale Welten_Arenen_Situationsanalysen