Feministische Science Technology Studies (STS) untersuchen Verschränkungen von (Natur-)Wissenschaft, Technologie, Gesellschaft und Kultur und charakterisieren geschlechterbezogene und rassistische Verzerrungen, blinde Flecken, diskriminierende und verletzende Auswirkungen der Forschung und Technologien. Sie stellen zudem erkenntnistheoretische Ansätze zur Aushandlung verschiedener Standpunkte in und zur Verantwortungsübernahme von Wissensproduktion bereit. Postkoloniale Studien richten den Blick auf die Machtrelationen, die Ausbeutung, Hierarchien, In- und Exklusionen nach intersektional-diskriminierenden Ordnungsmustern mittels kultureller Repräsentation, westlicher Wissensmacht und politischer Kontrolle herstellen, legitimieren und stabilisieren.
Die Verknüpfung dieser Perspektiven steht seit ca. 10 Jahren im Zentrum der Postkolonialen Feministischen Science Technology Studies. Ihre Initiatorinnen betonen die untrennbare Verschränkung von intersektionalen und postkolonialen Analysekriterien zur Aufdeckung der andauernden Dominanz eurozentrischer/westlicher Wissens- und Technologieproduktion, deren Ausschluss „anderer“ Wissensbestände sowie die intersektionalen und kolonialen Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen ihrer Wissens- und Technikexpansion gegenüber dem Global South.
Die empirischen und/oder theoretischen Beiträge können folgende Fragen und thematischen Schwerpunkte beinhalten oder darüber hinaus gehen:
- Wie können Ansätze der Feministischen Science Technology Studies post- und dekolonial konturiert werden?
- Welche Aspekte der feministisch/intersektionalen Wissenschaftsforschung (STS) können / sollen post-/dekoloniale Studien bereichern?
- Wie kann ein Dialog zwischen den Ansätzen befördert werden?
- Wir kann der Austausch von Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis aus allen Bereichen des Global South und Global North unter gegenseitiger Anerkennung gestaltet werden?
- Wie können unterschiedliche Wissenssystem in Austausch treten ohne epistemische Gewalt hervorzubringen und/oder zu verfestigen?
Beiträge in deutscher, englischer und französischer Sprache können von uns bearbeitet werden.
Deadline für Einsendungen ist der 31. März 2022.
Weitere Informationen finden Sie hier: CfP fzg 29 STS meet Postcolonial Studies